Direkt zu den Inhalten springen

Bündnis um den SoVD: Koalition geht in die Sommerpause und vergisst die Kinder!

Bundesverband

Michaela Engelmeier, SoVD-Vorstandsvorsitzende: „Die Politik muss Kinderarmut endlich ganz oben auf die Prioritätenliste setzen und eine Kindergrundsicherung umsetzen, die diesen Namen auch verdient.“

Berlin. Das Bündnis aus 20 Verbänden und 13 Wissenschaftler*innen um den SoVD ist erschüttert, dass die Bundesregierung sich zu keiner echten Kindergrundsicherung für arme Kinder durchringen kann. Seit Monaten hängt der Gesetzentwurf zur Kindergrundsicherung im Bundestag fest. Dabei wurde die ursprüngliche Reformidee in der Koalition sowieso schon gemeinsam auf eine Schmalspurversion heruntergeköchelt. An ausreichenden Leistungshöhen für Kinder fehlt es im aktuellen Gesetzentwurf hingegen weiterhin gänzlich. Die Neuberechnung des sogenannten „kindlichen Existenzminimums“ geht man weiterhin nicht an.

Dazu Michaela Engelmeier, SoVD-Vorstandsvorsitzende: „Wieder ist ein Jahr vergangen, in dem die Kindergrundsicherung nicht eingeführt wurde. 2,2 Millionen Kinder in Deutschland leben in Armut. Das weiß auch die Bundesregierung, aber sie tut zu wenig. Kinderarmut führt zu sozialer Isolation, weil die betroffenen jungen Menschen nicht an Aktivitäten mit anderen Kindern teilnehmen können.“

Verena Bentele, Präsidentin des VdK und Sprecherin des Bündnis Kindergrundsicherung mahnt: „Während in der Politik die Sommerpause eingeläutet wird und die Mitglieder der Regierung und des Parlaments in den Urlaub gehen, fällt der Urlaub für arme Kinder dieses Jahr mal wieder ins Wasser. Armen Familien fehlt es an Geld für Urlaubsreisen, für Besuche im Freibad oder für eine Kugel Eis. Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Kind gut aufwachsen und an der Gemeinschaft teilhaben kann. Die Regierung muss jetzt handeln und endlich eine gute Kindergrundsicherung verabschieden.“

Michaela Engelmeier fordert konkrete Maßnahmen von der Bundesregierung: „Studien zeigen, dass Armut auch das Selbstwertgefühl der Kinder schädigt und sie dadurch schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Die Politik muss Kinderarmut endlich ganz oben auf die Prioritätenliste setzen und eine Kindergrundsicherung umsetzen, die diesen Namen auch verdient. Darüber hinaus bedarf es einer Stärkung der sozialen Infrastruktur, von der insbesondere Familien mit geringem Einkommen profitieren würden.“

Das Bündnis Kindergrundsicherung macht sich seit 2009 mit inzwischen 20 Mitgliedsverbänden und 13 wissenschaftlichen Unterstützer*innen für eine echte Kindergrundsicherung stark. Weitere Infos zum Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG und das eigene Kindergrundsicherungskonzept finden Sie hier.